Ein Sturz, eine Verbrennung oder Operation können Narben hinterlassen. Narben entstehen, wenn neben der Oberhaut auch tiefere Hautschichten verletzt sind. Die zerstörten Hautzellen werden dann durch Narbengewebe ersetzt. Im Vergleich zur umliegenden Haut ist das Narbengewebe meist weniger elastisch, hat weder Schweiss- noch Talgdrüsen und auch keine Sinneszellen. Ebenso fehlen dem Narbengewebe pigmentbildende Zellen (Melanozyten), die für die Bräunung der Haut unter Sonneneinstrahlung sorgen.
Wie kommt es zu krankhaften oder bleibenden Narben?
Oft sind Narben harmlos und fallen im Hautbild nicht gross auf. Je nach Lokalisation, Verletzungsursache und genetischer Veranlagung kann es jedoch zu einer krankhaft veränderten Wundheilung und bleibenden, kosmetisch und ästhetisch störenden Narben kommen. Diese können schmerzen, jucken und/oder die Beweglichkeit der Betroffenen einschränken. Die Behandlung von bleibenden Narben unterscheidet sich je nach Narbentyp.
Atrophe Narben
Wenn bei der Wundheilung sich zu wenig neues Narbengewebe bildet, sinkt die Narbe im Vergleich zum umgebenden Gewebe ein. Solche eingesunkenen Narben werden als atrophe Narben bezeichnet. Atrophe Narben können sich zwar nach Monaten von alleine zurückbilden. Nach einer schweren Akne können sie aber auch bleiben.
In diesem Fall helfen Schleifoperationen, verschiedene Laser- oder Kältebehandlungen, Filler, Silikonpflaster und Microneedling. Tiefe Narben verschwinden dadurch oft nicht ganz, die Haut wird aber durch diese Behandlung deutlich feiner und glatter. Zur Verbesserung des Erscheinungsbildes eignet sich besonders die Kombination von Microneedling (Stimulierung von Wundheilungsmechanismen) und Filler (Auffüllen des Gewebedefizits).
Hypertrophe Narben
Hypertrophe Narben gehören zu den krankhaften Narben, die für die Betroffenen sehr störend sind. Diese roten, erhabenen und oft juckenden Narben entstehen, wenn sich übermässig viel Narbengewebe im Wundgebiet bildet. Das passiert beispielsweise nach einer Verbrennung oder Verbrühung. Brust- und Schenkelbereich sowie gelenksnahe Areale sind typische Stellen, wo sich hypertrophe Narben bilden können, da bei der Bewegung hohe Zugkräfte herrschen, die den Abheilungsprozess negativ beeinflussen können.
Manchmal bilden sich auch diese Narben von allein zurück. Wenn das nicht der Fall ist, können Laserbehandlungen, Kompressionstherapien und Kortisoninjektionen die Narben massgeblich reduzieren oder ganz zum Verschwinden bringen.
Keloid
Ein Keloid entsteht, wenn die Narbenbildung überschiesst, das heisst über den Bereich der ursprünglichen Verletzung hinauswächst. Ein Keloid ist eine gutartige Geschwulst, die nur in geringem Mass zur spontanen Rückbildung neigt.
Kleinere Keloide werden wie hypertrophe Narben behandelt. Grössere müssen oft chirurgisch entfernt und nachbehandelt werden, u.a. mit Kortisoninjektionen, Silikonpads und Strahlentherapie.
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