Von Wundheilungsstörungen spricht man, wenn Hautdefekte, trotz entsprechender Behandlung, innerhalb von sechs Wochen nicht abheilen. Die häufigsten chronischen Wunden sind: Dekubitus, Diabetisches Fußsyndrom und gefäßbedingte Geschwüre wie offene Beine (Ulcus cruris).
Unsere umfassende Beratung und zielgerichteten Therapien im Hautzentrum Zürich tragen dazu bei, häufige Klinikaufenthalte und Arztbesuche zu vermeiden sowie chronische Wunden in den meisten Fällen zur Abheilung zu bringen.
Abklärung der Ursachen von Wundheilungsstörungen
Für die erfolgreiche Behandlung von Wundheilungsstörungen steht zunächst die Ursachenabklärung im Vordergrund: Venenerkrankungen, Durchblutungsstörungen, Diabetes mellitus, Autoimmunerkrankungen etc. Die Behandlung der Ursachen geht einher mit einer modernen Wundversorgung und regelmässigen Wundkontrollen.
Moderne Wundversorgung
Wissenschaftliche Erkenntnisse haben gezeigt, dass ein feuchtwarmes Milieus zur optimalen Wundheilung im Vergleich zur traditonellen Wundaustrocknung effektiver ist. Modernes Wundmanagement beschleunigt den Heilungsprozesses einer chronischen Wunde unter anderem durch zeitgemässe lokale Maßnahmen wie feuchte und aktive Wundauflagen. Die wichtigsten Schritte einer modernen Wundversorgung sind:
- Wundreinigung: Beläge und Fremdkörper werden mittels Pinzette, Skalpell, Hydrogel, Enzymen, Ultraschall oder Hochdruckreinigung entfernt.
- Wundspülung: Das Spülen der Wunde reduziert die bakterielle Besiedlung. Bei einer Infektion werden zusätzlich lokale Antiseptika eingesetzt.
- Pflege des Wundrands: Der Wundrand wird durch das Auftragen eines geeigneten medizinischen Hautschutzes gepflegt.
- Wundversorgung mit feuchten Auflagen: Das Anbringen von wirkstofffreien feuchten Wundauflagen dient zur Aufrechterhaltung eines feuchtwarmen Milieus im Wundbereich.
- Wundversorgung mit aktiven Wundauflagen: Oft werden auch so genannte aktive Wundauflagen verwendet, die mit Wachstumsstoffen, Kollagen, Silber oder Hyaluronsäure versehen sind und damit aktiv in den Heilungsprozess eingreifen.
Regelmäßige Wundkontrollen
Regelmässige Wundkontrollen und gegebenenfalls eine individuelle Anpassung der Therapie sind ein wesentlicher Bestandteil eines erfolgreichen Wundmanagements.
Kompressionsbehandlung und Entstauungstherapie
Die Kompressionsbehandlung und Entstauungstherapie wird bei fortgeschrittenen Venenleiden, wie Krampfadern, Venenentzündungen oder dem ‚offenen Bein’ empfohlen. Ein Kompressionsverband oder -Strumpf verursacht einen Druck bis in die tiefen Gewebeschichten, sodass sich die krankhaft erweiterten Venen verengen. Dadurch erhöht sich die Strömungsgeschwindigkeit des venösen Blutes, der Rückfluss wird normalisiert und die Stauung lässt nach. Die eingelagerten Gewebeflüssigkeiten und Entzündungsstoffe werden wieder abtransportiert. Schwellungen (Ödeme) und Entzündungen bilden sich zurück, offene Beine beginnen abzuheilen.