Warum immer mehr Kinder auf Cashewnüsse allergisch reagieren

Neurodermitis Hautzentrum Zürich

Dr. Martin Kägi klärt auf:

Eine kürzlich veröffentlichte internationale Studie zu Nussallergien zeigt einen auffälligen Anstieg von schweren allergischen Reaktionen gegen Cashewnüsse bei Kleinkindern. Einheimische Nüsse wie Hasel- oder Walnüsse belegen bei Kindern nur den zweiten und dritten Platz. Bei Erwachsenen hingegen reagiert das reifere Immunsystem weniger empfindlich.

Bei Kindern ist in 40 Prozent der Fälle die Cashewnuss Auslöser einer Anaphylaxie

Die vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) unterstütze Studie analysierte ca. 1000 gut dokumentierte Fälle von Nussallergien von 2007 bis 2024. Das überraschende Ergebnis: Bei Kindern, meist unter fünf Jahren, war in über 40 Prozent der Fälle die aus Brasilien stammende Cashewnuss Auslöser einer Anaphylaxie. Anaphylaxien sind starke Reaktionen des Immunsystems auf bestimmte Auslöser wie Lebensmittel, Medikamente oder Insektengift. Sie führen zu Nesselfieber, Schwellungen im Gesicht und Atemnot bis hin zum anaphylaktischen Schock, der zum Tode führen kann. Bei den Kindern mit Cashewnuss-Allergien reagierte ein Drittel schon bei kleinen Mengen (weniger als ein Teelöffel) mit Anaphylaxie. In vereinzelten Fällen genügte bereits der Hautkontakt oder das Einatmen der Duftstoffe.

Cashewnüsse sind im Trend

Der Anstieg der Cashew-Allergien lässt sich wohl auf die wachsende Beliebtheit der Cashewnüsse zurückführen. Im Vergleich zu früher kommen Kinder schon früh mit Cashewnüssen in Kontakt. Cashewnüsse sind botanisch gesehen keine echten Nüsse, sondern Fruchtkerne. Sie kommen nicht nur in Nussmischungen vor, sondern verstecken sich häufig auch in anderen Produkten wie z.B. Pesto oder werden bewusst als vegane Eiweissquelle verwendet.

Kreuzreaktionen bei Cashewnüssen Pistazien und Paranüssen

Wer eine Nussallergie hat, ist nicht automatisch allergisch auf alle Nüsse, denn die Allergene der einzelnen Nussarten unterscheiden sich meistens deutlich. Wer jedoch eine Cashewnussallergie hat, kann auch auf Pistazien und Paranüsse allergisch reagieren, da sich deren Allergene ähneln. In diesem Fall spricht man von einer Kreuzreaktion.

Was tun, wenn Sie eine Nuss-Allergie haben

Bei Verdacht auf eine Nuss-Allergie holen Sie unbedingt ärztlichen Rat bei einer Fachärztin oder Facharzt für Allergologie ein. Starke Allergiker:innen sollten einen Adrenalin-Notfall-Pen und ein Notfallset mit sich führen. Dies kann im Notfall Leben retten.

Terminvereinbarung Allergieabklärung / -beratung im Hautzentrum Zürich: 044 318 88 99 99.

 

 

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