
Im Herbst ist die Zeit der Erkältungen, aber auch die Zeit, in der sich die Hausstaubmilbenallergie verstärkt bemerkbar macht. Manchmal ist es schwierig, beide Krankheiten voneinander zu unterscheiden, da sie beide in der Regel von einem Schnupfen begleitet werden. Hier erfahren Sie, was eine Haustauballergie ausmacht, worin sich der allergische Schnupfen von einem Erkältungsschnupfen unterscheidet und wie Sie die Allergie-Symptome lindern oder ganz zum Verschwinden bringen können.
Was versteht man unter einer Hausstaubmilbenallergie?
Hausstaubmilben sind mikroskopisch kleine Spinnentiere, die sich von menschlichen Hautschuppen ernähren. Sie halten sich gerne auf Polstermöbeln, Kissen, Betten, Decken und Teppichen auf. Überall da, wo es warm und feucht ist. Bei einer Hausstaubmilbenallergie handelt es sich um eine Überempfindlichkeit des Immunsystems auf die Proteine (Allergene) im Kot von Hausstaubmilben, nicht auf den Staub. Die Beschwerden treten oft verstärkt auf, wenn man lange Zeit in einer Umgebung verweilt, in der sich Staub ansammelt und die Heizperiode beginnt. Die trockene Heizungsluft wirbelt den Milbenkot leichter auf und erhöht die Allergenbelastung in den Innenräumen.
Typische Symptome einer Hausstaubmilbenallergie
Die Allergene lösen in den Nasenschleimhäuten die Symptome eines allergischen Schnupfens (allergische Rhinitis) aus: laufende oder verstopfte Nase und Niesattacken. Meist sind zudem die Schleimhäute der Augen, im Mund und im Rachenbereich betroffen. So kommt es auch zu juckenden, brennenden, geröteten und tränenden Augen sowie zu Husten, Juckreiz im Rachen, Atemnot und allergischem Asthma.
Unterschied zwischen Erkältungsschnupfen und allergischem Schnupfen
Ein Erkältungsschnupfen beginnt meist langsam, oft begleitet von Halsschmerzen, leichtem Fieber oder Gliederschmerzen und dauert in der Regel 1–2 Wochen. Der Nasenschleim ist eher dickflüssig. Bei einer Hausstaubmilbenallergie treten die Symptome wie Niesreiz und verstopfte Nase am stärksten in bestimmten Innenräumen auf (Schlafzimmer, Bibliothek), beim Staubwischen oder Staubsaugen. Der Nasenschleim ist eher häufig dünnflüssig, verbunden mit tränenden Augen und Juckreiz im Rachen.
Was können Sie selbst gegen die Allergie-Symptome tun?
Leider ist eine komplette Elimination von Hausstaubmilben nicht möglich. Doch können Betroffene einiges tun, um die Konzentration an Hausstaubmilbenallergenen so niedrig wie möglich zu halten. Im Wesentlichen geht es darum, die Staubquellen zu begrenzen, auf ein gutes Raumklima zu achten und die Nasenschleimhäute zu befeuchten:
- Regelmässig Staub wischen mit feuchten Tüchern, damit kein Staub aufwirbelt.
- Staubsaugen mit HEPA-Filter, ideal mit beutellosen Staubsaugern, regelmässig – mindestens einmal pro Woche.
- Matratzen, Kissen und Decken mit milbendichten Bezügen (Encasing) schützen.
- Bettwäsche, Vorhänge und Stofftiere regelmässig waschen.
- Auf schwere Vorhänge und Teppiche verzichten.
- Luftfeuchtigkeit kontrollieren: Ideal: 40–50% Luftfeuchtigkeit. Zu hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt Milben. Luftentfeuchter bei Bedarf einsetzen.
- Salben- oder Kochsalzspülungen (isotonische Lösung) zur Reinigung der Nasengänge.
- Lösungen und Nasensprays mit Kochsalz verwenden. Diese spülen die Allergene und den Schleim aus der Nase und befeuchten die Nasenschleimhäute.
- Nasensprays mit Antihistaminika oder Kortison einsetzen (verschreibungspflichtig) einsetzen. Diese lindern Symptome wie Juckreiz, Niesattacken und eine verstopfte Nase.
Wann ist eine Immuntherapie sinnvoll?
Wenn die Beschwerden trotz antiallergischer Therapie (z.B. kortisonhaltige Nasensprays, Encasings und Staubsauger mit HEPA-Filter) anhalten, kann eine spezifische Immuntherapie die Lebensqualität dauerhaft verbessern oder die Symptome ganz zum Verschwinden bringen. Sie ist die einzige Therapie, welche die Ursache der Haustaubmilbenallergie bekämpft. Dabei wird das Immunsystem nach und nach an die allergieauslösenden Proteine gewöhnt, sodass der Körper langfristig weniger oder gar nicht mehr darauf reagiert.
Die spezifische Immuntherapie gibt es in zwei Varianten: subkutane Immuntherapie, SCIT (Spritzen) und sublinguale Immuntherapie, SLIT (Tabletten). Beide Therapien werden gut vertragen, auch von Kindern, und dauern 3 Jahre. Angesichts der gewonnen Lebensqualität lohnt sich der Aufwand. Eine allergologische Abklärung und Beratung bei einer Fachärztin oder einem Facharzt für Allergologie und klinische Immunologie helfen den Betroffenen bei der Therapiewahl.
Haben Sie den Verdacht, an einer Hausstaubmilbenallergie zu leiden? Dann kontaktieren Sie uns für eine Allergieabklärung oder Beratung.
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